Unter der Leitung von SBM Johannes Prey führte die Freiwillige Feuerwehr Amberg am Donnerstagabend eine umfangreiche Einsatzübung in der Eishalle Amberg durch. Ziel war es, das koordinierte Vorgehen bei einem Gefahrstoffaustritt – konkret Ammoniak – unter möglichst realitätsnahen Bedingungen zu trainieren.
Das Übungsszenario sah vor, dass es im Rahmen von Wartungsarbeiten an der Kühlanlage der Eishalle zu einem Leck kam. Infolge des angenommenen Defekts trat eine größere Menge Ammoniak aus – ein hochgefährlicher Stoff, der bereits in geringen Konzentrationen zu schweren Atemwegs- und Hautreizungen führen kann. Zum Zeitpunkt des simulierten Vorfalls befanden sich noch mehrere Personen in der Halle.
Nach dem Eintreffen der ersten Kräfte wurde die Lage erkundet und umgehend mit der Menschenrettung begonnen. Parallel dazu erfolgte der Aufbau eines Dekontaminationsbereichs. Speziell ausgerüstete Trupps unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) übernahmen die Erkundung im Gefahrenbereich sowie die technische Sicherung der Leckage.
Die Übung gliederte sich in mehrere Einsatzabschnitte, darunter Menschenrettung, Dekon, Gefahrstoffmessung, Lüftung und Einsatzleitung. Unterstützt wurde die Feuerwehr Amberg durch Kräfte des Technischen Hilfswerks, des Bayerischen Roten Kreuzes, der Polizei sowie durch Fachberater für CBRN-Lagen. Auch die Drohneneinheit der Feuerwehr Kümmersbruck war zur Lageerkundung aus der Luft eingebunden. Die Betriebsfeuerwehr der Firma Siemens stellte zwei Hochleistungslüfter zur Verfügung.
Insgesamt nahmen rund 75 Einsatzkräfte an der Übung teil. Für die realitätsnahe Darstellung sorgten unter anderem Mitglieder der Jugendfeuerwehr, die als betroffene Personen agierten. Die Betreiber der Eishalle sowie die Firma Amberger Kühltechnik unterstützten die Übung mit technischem Know-how und Zugang zu sicherheitsrelevanten Informationen.
Die Übung verlief planmäßig und zeigte, dass die eingesetzten Einheiten auch unter komplexen Bedingungen handlungsfähig sind. Stadtbrandmeister Prey zog ein positives Zwischenfazit: „Die Zusammenarbeit der Organisationen hat gut funktioniert. Solche Übungen sind essenziell, um im Ernstfall schnell und sicher reagieren zu können.“
Eine detaillierte Nachbesprechung mit allen Beteiligten wird in den kommenden Tagen stattfinden, um Erkenntnisse zu sichern und mögliche Optimierungspotenziale zu identifizieren.