Zum Monatsbeginn wurde die Feuerwehr Amberg am Sonntagmittag mit dem Einsatzstichwort „B3 – Personen in Gefahr“ in die Martin-Schalling-Straße alarmiert. Bereits auf Anfahrt nahm der Inspektionsdienst eine massive Rauchentwicklung wahr, die sich rasch als ausgedehnter Zimmerbrand im ersten Obergeschoss eines Reihenmittelhauses bestätigte. Eine Ausbreitung in den Dachstuhl drohte akut.
Glücklicherweise hatten alle Bewohner das Gebäude bereits eigenständig und unverletzt verlassen. Aufgrund der zunächst starken Rauchentwicklung wurde durch die Polizei eine Cell-Broadcast-Warnung veranlasst. Diese Form der Gefahrenwarnung führte zu vielen Rückmeldungen und Diskussionen in sozialen Netzwerken, da sie in der Region bislang nur selten eingesetzt wurde. An einer Verfeinerung des Systems wird gearbeitet.
Der anrückende Löschzug konnte sich dank der frühzeitigen Lagemeldung optimal vorbereiten. Ein Angriffstrupp ging unter Atemschutz mit einem C-Rohr über das Treppenhaus in das Obergeschoss zur Brandbekämpfung vor. Parallel wurde über den rückwärtigen Gartenbereich ein Außenangriff mit einem weiteren C-Rohr vorgenommen, um einen Flammenüberschlag vom Fester auf den Dachstuhl zu verhindern. Der Teleskopgelenkmast stellte den zweiten Rettungsweg sicher und kontrollierte den Dachbereich auf eine mögliche Brandausbreitung. Die Wasserversorgung war über zwei naheliegende Hydranten sichergestellt.
Trotz Nullsicht und extrem hoher Temperaturen von bis zu 550 °C konnte das Feuer schnell lokalisiert und eingedämmt werden. Der befürchtete Übergriff auf den Dachstuhl konnte erfolgreich verhindert werden. Im Anschluss begann die Entrauchung des Gebäudes. Weitere Atemschutztrupps öffneten die Dachhaut, räumten das Brandgut aus dem betroffenen Zimmer und suchten gezielt nach versteckten Glutnestern.
Zur Nachführung weiterer Atemschutzgeräteträger und zum Abtransport des eingesetzten Materials wurde im Einsatzverlauf noch der Versorgungs-LKW nachgefordert. Da durch die anfänglich starke Rauchentwicklung auch das Nachbarhaus leicht verraucht wurde, wurde dieses ebenfalls belüftet. Zur Betreuung der Betroffenen waren zwei Kräfte des PSNV-Teams sowie das BRK ebenfalls vor Ort. Rund zwei Stunden nach Alarmierung war der Einsatz größtenteils beendet, eine Nachsicht erfolgte nochmals gegen 15:00 Uhr. Die Polizei geht aktuell von einem technischen Defekt als Brandursache aus.
Noch während der laufenden Maßnahmen wurde das Kleinalarmfahrzeug (Klaf) um 13:30 Uhr zu einer Kleintierrettung in die Bahnhofstraße alarmiert. Der Folgeeinsatz konnte jedoch ohne besondere Vorkommnisse abgeschlossen werden.
Ausgerückte Fahrzeuge:
1/10/1, KdoW
1/10/2, KdoW
1/33/1, TGM
1/40/1, LF 20
1/40/2, HLF 20
1/55/1, V-LKW