TUIS-Tag bei der Werkfeuerwehr Wacker Burghausen, Mai 2025

Am Samstag, den 31. Mai 2025, machten sich knapp 50 Kameradinnen und Kameraden unterschiedlichster Feuerwehren auf den Weg nach Burghausen, um dort einen spannenden und lehrreichen TUIS-Tag auf dem Werksgelände der Firma Wacker zu erleben. Bei bestem Wetter bot sich allen Teilnehmenden ein intensiver Einblick in Theorie und Praxis rund um das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS), ein System der chemischen Industrie Deutschland.

Initiiert wurde der Tag durch den Leiter des Netzwerks „Runder Tisch Gefahrgut Ostbayern“, Fachberater Gefahrgut a. D. Fritz Leicht, in enger Zusammenarbeit mit der Werkfeuerwehr Wacker. Ziel war es, das System TUIS greifbar zu machen – nicht nur in der Theorie, sondern vor allem im praktischen Einsatzkontext.

Bereits um 5:00 Uhr morgens startete vom Feuerwehrgerätehaus Pentling eine eindrucksvolle Blaulichtkolonne. Mit dabei waren Kameradinnen und Kameraden aus Amberg, Auerbach, Pentling, Marktredwitz, Mitterteich, Selb und Weidenberg. Vor Ort stieß zudem die Feuerwehr Cham zur Gruppe hinzu, sodass sich eine beachtliche Einheit aus dem gesamten ostbayerischen Raum auf dem Werksgelände versammelte.

Nach einer Begrüßung durch Herbert Leidmann von der Werkfeuerwehr Wacker erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst einen Überblick über das Unternehmen sowie den Standort Burghausen. Im Anschluss wurden in einem fachlich hochwertigen Vortrag das System TUIS, dessen Struktur sowie Anwendungsmöglichkeiten im Einsatzfall vorgestellt.

Den Höhepunkt des Tages bildeten zwei realitätsnahe Einsatzübungen, die durch die Werkfeuerwehr geplant, begleitet und fachlich betreut wurden.

In der ersten Übung wurde ein Gefahrstoffaustritt auf einer Rohrbrücke simuliert.
Die zweite Lage forderte die Einsatzkräfte nach der Mittagspause bei einem Leck an einem Flansch eines Kesselwagens.
Beide Szenarien stellten sowohl Mannschaft als auch Führungskräfte vor herausfordernde Aufgaben – und das an Übungsobjekten, wie sie im regulären Feuerwehrdienst selten zur Verfügung stehen.

Besonders positiv fiel die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Einheiten auf. Das bestehende Netzwerk des „Runden Tisches“ zahlte sich aus: Die Führungskräfte kannten sich untereinander – was für ein effizientes, reibungsarmes Zusammenspiel sorgte. Ein wertvoller Fingerzeig dafür, wie wichtig überregionale Zusammenarbeit bei potenziellen Großschadenslagen ist.

Im Anschluss an beide Übungen erfolgten ausführliche Übungsbesprechungen, bei denen ein offener und konstruktiver Austausch stattfand. Die Kameraden der Werkfeuerwehr gaben dabei viele praxisnahe Tipps, die unmittelbar in die eigene Einsatzvorbereitung übernommen werden können.

Den krönenden Abschluss bildete eine eindrucksvolle Vorführung des Turbolöschers auf dem Werksgelände – ein Highlight für alle Beteiligten. Mit großem Dank an die Firma Wacker, insbesondere an die beiden Coaches Herbert und Wolfgang, traten die Einsatzkräfte am späten Nachmittag wieder die Heimreise an – bereichert um viele wertvolle Eindrücke und Erfahrungen.