„Schwarzer Löwe“ – Stadt Amberg probt den Ernstfall

Am Samstagmorgen war die Feuerwehr Amberg Teil einer groß angelegten Katastrophenschutzübung, die unter dem Namen „Schwarzer Löwe“ ein Szenario simulierte, das aktueller kaum sein könnte: Ein Cyberangriff auf ein Umspannwerk mit weitreichenden Folgen – darunter ein vollständiger Stromausfall in Amberg und Teilen der nordöstlichen Oberpfalz. Was sich nach einem Drehbuch für einen Katastrophenfilm anhört, wurde in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, zahlreichen Hilfsorganisationen und weiteren Einsatzkräften realitätsnah durchgespielt.

Die Feuerwehr Amberg stellte für die Übung die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung und war damit zentral in die Führungsstruktur eingebunden. Parallel dazu wurden alle fünf Stadtteilfeuerwehren als sogenannte „Leuchttürme“ aktiviert – Anlaufstellen für die Bevölkerung, die im Falle eines echten Blackouts wichtige Informationen, Hilfe und Orientierung bieten sollen. Innerhalb kürzester Zeit waren diese Standorte betriebsbereit und einsatzfähig.

Ein wesentlicher Bestandteil der Übung war auch die logistische Unterstützung durch die Feuerwehr Amberg: So wurden unter anderem die Leuchtturm-Boxen mit Notfallausstattung an die jeweiligen Stadtteilwehren transportiert, Feldbetten für die vorbereitete Notunterkunft im Amberger Congress Centrum (ACC) bereitgestellt und verteilt sowie mehrere Notstromaggregate verfahren, um kritische Infrastrukturen wie das ACC und das Rathaus mit Strom zu versorgen. Letzteres war besonders wichtig, um die Handlungsfähigkeit der Stadtverwaltung auch im Krisenfall sicherzustellen. Die technische Umsetzung der Notstromversorgung erfolgte dabei ebenso routiniert wie effizient – ein weiterer Beleg für die hohe Professionalität der eingesetzten Kräfte.

Besonders eindrucksvoll war die Vielzahl an Aufgaben, die in kürzester Zeit bewältigt werden mussten. Von der Alarmierung über die Warn-App bis hin zur vollständigen Einsatzbereitschaft der Leuchttürme vergingen nur wenige Minuten. Auch die technische Absicherung durch Notstromaggregate und die Einrichtung einer Zufluchtsstätte für beatmungspflichtige Personen im ACC wurden professionell umgesetzt.

Die Übung zeigte einmal mehr, wie wichtig ein funktionierendes Zusammenspiel zwischen Haupt- und Ehrenamt ist. Die Kräfte der Feuerwehr Amberg arbeiteten Hand in Hand mit den Kolleginnen und Kollegen von BRK, THW, DLRG, PSNV-Teams und dem Kreisverbindungskommando der Bundeswehr. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz der Stadt koordinierte die Maßnahmen unter der Leitung von Dr. Bernhard Mitko und Bürgermeister Martin J. Preuß.

Nach Abschluss der Übung kamen alle Beteiligten im ACC zur gemeinsamen Nachbesprechung zusammen. Neben einem herzlichen Dank an alle Mitwirkenden wurde auch deutlich: Die zahlreichen Erkenntnisse aus „Schwarzer Löwe“ werden in den kommenden Tagen ausgewertet und fließen direkt in die Weiterentwicklung der Katastrophenschutzstrukturen ein.

Für die Feuerwehr Amberg war dieser Tag nicht nur eine Übung, sondern ein starkes Zeichen für Einsatzbereitschaft, Professionalität und Zusammenhalt – und ein weiterer Beleg dafür, dass sich die Bürgerinnen und Bürger im Ernstfall auf ihre Feuerwehr verlassen können.

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