Wohnhausbrand Holundersteig – 21.5.2018

Mit einem aufwendigen Brandeinsatz in einem Wohnhaus am Holundersteig endete das lange Pfingstwochenende am Pfingstmontag, 21. Mai 2018, um kurz vor Mitternacht. Mit dem Schlagwort „Zimmerbrand“ wurde der Löschzug um 23:40 Uhr alarmiert und verließ innerhalb nur sechs Minuten die Feuerwache. Das HLF meldete bereits um 23:48 Uhr „Status 4“ (am Einsatzort angekommen).

Einsatzziel war ein alleinstehender Bungalow am Ende des Holundersteigs – eine schwierige Lage am Ende einer steilen Sackgasse. Es fuhr zunächst nur das HLF in die Einfahrt ein, TGM und LF 16 blieben in Bereitstellung in der Rezerstraße. Der erkundende Gruppenführer stellte eine starke Rauchentwicklung fest und wurde vom Bewohner des Hauses in Empfang genommen. Der bestätigte, dass sich keine Personen mehr im Haus befinden und wies den Weg zur Brandstelle, einem Sauna-und Hallenbadbereich im hinteren Teil des Objekts. Den zwei im Innenangriff vorgehenden Trupps schlugen eine massive Rauchentwicklung und eine enorme Hitzeeinwirkung entgegen. Sie konnten beim Vordringen zum Brandherd aber durch einen mobilen Rauchabschluss verhindern, dass sich der Rauch in die Wohnräume ausbreitete. Während die Brandbekämpfung im Innen- und Außenangriff mittels zweier C-Rohre vorgenommen wurde, machte sich ein dritter Trupp daran, das Dach des Bungalows von außen zu öffnen.

Das aufgesetzte flache Satteldach bestand aus einem hölzernen, mit Ziegel eingedeckten Dachstuhl. Diese Bauweise wäre dem Gebäude bei einer fortgeschrittenen Brandausbreitung zum Verhängnis geworden. Durch das schnell Eingreifen blieb der Brand aber auf den Saunabereich beschränkt. Dennoch wurde das Dach in Teilen von Innen wie von außen abgedeckt und mittels einer Rettungssäge geöffnet. Die Kontrolle mit Wärmebildkameras bestätigte, dass der Brand trotz Holzdecken nicht weiter in das Dach ausgebreitet hatte. Zur Entrauchung des Bungalows wurden zwei Überdrucklüfter eingesetzt – ein Gerät vor dem Eingang, ein weiteres im Inneren des Hauses.

Dieses bewährte Vorgehen sicherte eine baldige Rauchfreiheit und trug dazu bei, die Sicht im Innengriff zu verbessern und eine Ausbreitung des Rauchs in die Wohnräume zu verhindern.

Durch den Einsatz von insgesamt fünf Trupps unter schwerem Atemschutz und dreier C-Rohre gelang es, das Feuer gegen 0:15 Uhr unter Kontrolle zu bringen und ein weitere viertel Stunde später „Feuer aus“ zu melden. Um den Bedarf an Geräteträgern in der zunächst unübersichtlichen Einsatzphase mit unklarer Brandausbreitung sicherzustellen, war auch das LF-KatS zur Einsatzstelle nachgerückt. Insgesamt waren 30 Mann und fünf Fahrzeuge der vor Ort. Das flexible Löschzugkonzept der Feuerwehr Amberg hat bei der schwierigen Lage des Brandobjekts sicherlich seinen Beitrag zum Einsatzerfolg geleistet. Es gelang, mit Ausnahme der Pressluftatmer, sämtliche Materialien und Gerätschaften des direkt vor der Einsatzstelle positionierten HLF zu verwenden. Weitere Fahrzeuge mussten nicht in die steile Sackgasse einfahren und hielten sich flexibel für weitere Einsatzaufträge in der Rezerstraße auf. Ein Einsatz des TGM bzw. der Drehleiter wäre am Objekt räumlich kaum oder nur sehr beschränkt möglich gewesen.

Die Polizei, die mit drei Streifen vor Ort war, übernahm die Ermittlungen zur Brandursache. Derzeit wird ein technischer Defekt in der Sauna hierfür vermutet. Seitens des Rettungsdienstes waren ein Rettungswagen sowie ein Einsatzleiter alarmiert worden. Personen wurden jedoch nicht verletzt, der Sachschaden indes dürfte im unteren sechsstelligen Bereich liegen.

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